Die Geschichte der Grafen von Neippberg ist fast so alt wie der Weinbau in Württemberg überhaupt, der im 8. Jhdt. seine ersten urkundlichen Erwähnungen findet. Die Gegenwart aber war lange geprägt von Joseph Hubert von Neippberg, dem Vater des Erbgrafen Karl-Eugen, der heute das Weingut in Schwaigern führt. Die mit großem Humor geführten Weinproben von Vater Joseph Hubert und seine Charakterisierungen der Weine waren legendär. Auch die von ihm eingeführten Querterrassen zur Vereinfachung der Arbeit im Weinberg und zum Schutz vor Erosion, verteidigte er mit humorvollem Charisma. Seinem jüngeren Sohn Stephan-Christoph hat der Vater 1971 das Château Canon la Gaffelière in St. Emilion gekauft, der es seit 1984 zu Weltruhm geführt hat. Die Neippbergschen Weinbergslagen um Schwaigern stammen zum Teil aus Rodungen des 13. Jhdts. Auf den Keuperböden, im Klingenberger Schlossberg auf Muschelkalkgestein, reifen tiefgründige, würzige Rieslinge und samtige Lemberger. Die heute beste Rotweinsorte Württembergs wurde im 18. Jdht. von den Grafen von Neippberg aus Österreich mitgebracht. In dieser Zeit exportierten sie ihre Weine mit Ochsenkarren über die schwäbische Alb zur Donau und danach in der „Ulmer Schachtel“ flussaufwärts bis Wien.