Alfredo Currado, der 2012 verstarb, brachte das am Ende des 18. Jahrhunderts gegründete Weingut Vietti seit 1957 mit seiner akribischen Qualitätsarbeit in die Spitzengruppe der piemonteser Winzer. Der Patron der Familie, ein piemonteser Urgestein, war der erste der Region, der Barolo nach Lagen getrennt ausbaute und der die autochthone weiße Sorte Arneis pflegte und sortenrein abfüllte. Doch sein Sohn Luca und Schwiegersohn Mario Cordero ruhten sich nicht auf der Pionierarbeit des Vaters aus. Luca, der unter anderem bei Mouton Rothschild lernte, ist seit den 90er Jahren Jahren für die Reben und den Wein verantwortlich, während Mario für die weltweite Vermarktung sorgte. Luca hat die Qualität der Weine durch Modernisierung des Ausbaus noch weiter nach oben getrieben. Der Ausbau erfolgt je nach Wein individuell in Barriques, in 600 Liter- oder großen Holzfässern. Der Nebbiolo z.B. erfährt einen zweijährigen Ausbau im Holzfass, davon vier Monate in Barriques. Er arbeitet mit Intelligenz und Bauchgefühl. Das gilt auch für die temperaturgesteuerte Vergärung und die anschließende Mazerationszeit, die je nach Wein ein bis vier Wochen dauern kann.