Man weiß nicht, wo man mit dem Erzählen der Geschichte von Winning beginnen soll: Bei Leopold von Winning, Schwiegersohn von Dr. Andreas Deinhard, der 1907 sich der Aufgabe verschrieb große Weine zu erzeugen, oder bei Stephan Attmann, dem heutigen weinverliebten Geschäftsführer. Bleiben wir in der Gegenwart. Stephan Attmann hat das vor wenigen Jahren von einem Investor übernommene Weingut Dr. Deinhard in kurzer Zeit zu einem der markantesten und erfolgversprechendsten Weingüter Deutschlands gemacht. Kurzprotokoll seiner Neuerungen, die so traditionell wie innovativ zugleich sind: Keine Herbizide und Kunstdünger mehr. Naturnaher, nachhaltiger Anbau. Erhöhung der Stockdichte auf traditionelle 9500 Stöcke pro Hektar. Mehr Konkurrenz bringt weniger Trauben und tiefergehende Wurzeln. Wie bei den Biodynamikern wird nach dem Mond gearbeitet und Hornmist ausgebracht. Alle Weine sind im Holz vergoren mit vorheriger Ganztraubenmazeration. Ausbau auf der Hefe. Dabei „spielt“ Stephan Attmann souverän und gekonnt mit allen Holzfassgrößen vom Barrique (225 l) bis zum Halbstück (600 l). Kein Wunder, wir treffen ihn regelmäßig auch in den Kellern der burgundischen und bordelaiser Topwinzer an. Mit seinen profunden Kenntnissen findet er dort die besten Gesprächspartner für seinen eigenwilligen Weg.