Als wir zum ersten mal Hanspeter Ziereisen besuchten und im Keller seine Weine probierten, überraschte er uns mit der Frage, ob wir mit an den Mittagstisch kommen wollten. Das war uns sonst nur in italienischen Winzerfamilien begegnet. Noch mehr staunten wir, wer sich da alles von der Großfamilie versammelte. Die Großmutter kochte und Urgroßoma, Geschwister, Schwager, Großeltern und Kinder saßen um den Tisch herum. Alle helfen im Weingut mit - Hand in Hand. Hanspeter wacht aufmerksam über Weinberge und den Keller. Seine Frau Edeltraud, ehemalige Berufsschullehrerin und das gleiche charmante Energiebündel wie er, organisiert den „Rest“: Von den Gästezimmern, über das Büro mit Hofladen bis zur Erziehung der Kinder. Die Reben der Ziereisens liegen alle am Efringer Ölberg: mit Jurakalkböden und dem Klima der „Basler Bucht“ burgundisches Terroir. Bestimmte Parzellen baut Hanspeter getrennt aus und nennt sie nach ihren alten Gewannnamen wie Tschuppen, Schulen oder Japsis. Sein stoffiger Gutedel, wie auch die leichten, fruchtigen Rotweine reifen nach der Spontangärung alle in alten großen Holzfässern im eindrucksvollen Keller unter seinem Wohnhaus. Die Top-Spätburgunder und sein außergewöhnlicher Syrah lagern zwei Jahre in neuen Barriques. Danach kommen die Weine unfiltriert in die Flasche.